Domaine Papagiannakos

Vassilis Papagiannakos ist ein ruhiger und bescheidener Mensch. Er hört aufmerksam zu und wählt seine Worte mit Bedacht. „Kontinuität und Kreativität“, sagt er, seien die Paten seines Erfolges. „Und die Verbundenheit mit der Region“, fügt er hinzu. Wir sind in Mesogaia, im östlichen Teil von Attika in der Nähe des Dorfes Markopoulo, knapp eine halbe Autostunde von Athen entfernt. Auf drei Seiten vom Meer umgeben kontrollieren hier die Götter selbst die Weinproduktion. Schon in der Jungsteinzeit wurden hier wilde Beeren zu Wein vergoren. Und Homer singt manches Lied über das größte Weinbaugebiet Griechenlands. Hier ist die Heimat der Savatiano und der Retsina.

Unsere Weine von Domaine Papagiannakos

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Greek Wines
Retsina 2023 - 0,75 l - Domaine Papagiannakos
Weingut: Domaine Papagiannakos
Art, Süße: Retsina, trocken
Rebsorte: 100 % Savatiano
Region: Zentralgriechenland
Aromen: Birne, Cantaloupe Melone, Kräuter, Zitrusfrüchte
Charakter:
leicht bis kräftig
Frucht
Säure
Tannin

9,90 €*

0,75 l (1 l = 13,20 €*)

Lieferung 1-3 Werktage

Über Domaine Papagiannakos

Die Bedingungen in Attika für Weinbau sind ideal. Das legendäre Sonnenlicht prägt das mediterrane Klima der Region mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 18 °C. Frost, Schnee, Hagel und Stürme verirren sich selten in diese Gefilde. Die Winde umwehen Attika mild bis mittelstark. Die Landschaft der ostattikanischen Weinberge ist vielfältig und reich an Hügel und versteckten Bächen. Die Böden sind eine Kombination aus Ton, Sand und Kies. Hier, im gesegneten Land, leben die Papagiannakos seit über 100 Jahren – auf 20 Hektar eigenen Weinbergen.

Tradition und Innovation

Die Geschichte beginnt im Jahr 1919, als Vassilis Großvater seine Zelte aufschlägt und mit dem Weinbau beginnt. 1960 übergibt er das Anwesen seinem Sohn Ioannis, der zur ersten Generation der „modernen“ griechischen Winzer zählt – zu den Pionieren. Ioannis besteht darauf, moderne Geräte aus Frankreich zu importieren, und führt in der Weinkellerei akribische Hygienemaßnahmen ein, die in den 1960er Jahren in Griechenland selten sind. Ioannis widmet sich dem Retsina, den schon die Altvorderen in Attika aus der Savatiano kelterten. Und sein Sinn für Tradition, Innovation und Hygiene bringt Erfolg: Die Retsina wird zum Markenzeichen der Papagiannakos.

In jener Zeit, in den 1960ern, besaß jede Taverne in Athen ein Fass Retsina, das immer vom gleichen Winzer aufgefüllt wurde. Sein Vater habe damals Fässer mit 1.000 Litern an die Tavernen in Athen geliefert, erklärt Vassilis Papagiannakos. Die meisten Familien bemühten sich, dass mindestens ein Familienmitglied eine Taverne in Athen betrieb, sodass die Weine einen Absatzmarkt hatten. Die Weine wurden dann innerhalb eines Monats getrunken. Damals war ein hoher Alkoholgehalt erwünscht, der in der Regel bis zu 14 % betrug, da der Wein dann weniger leicht oxidierte oder anderweitig verdarb. Daher bildeten überreife Trauben die Grundlage für den in der Region hergestellten Wein, und die Trauben wurden dann bei Temperaturen von bis zu 35 °C heiß vergoren.

Seit 1992 bewirtschaften Vasilis und seine Ehefrau Antonia in dritter Generation das Weingut. Talent, Abenteuergeist und Leidenschaft für den Weinbau erbte Vassilis von seinen Eltern. Der Zyklus der Reben bestimmte schon seine Kindheit, und er pflückte Trauben, noch bevor er seinen Namen schreiben konnte. Auf den schulischen Abschluss folgt das Studium der Betriebswirtschaft, um das Weingut einen Schritt weiterzubringen.

Der Retsina ergeht es zu diesen Zeiten, Anfang der 1990er Jahre, weniger gut. Sie verkommt zu einem plumpen Industrieprodukt, das in „modernen“ Athener Tavernen mit Cola oder Sprudel vermischt wird. Vassilis Papagiannakos stellt die etablierte Methode der Herstellung von Retsina mit Kiefernharzaroma zuerst in Frage – und schließlich ein. Er konzentriert sich mit Erfolg auf trockene, frische und knackige Weißweine ohne Harz.

Die Idee dazu stammt schon vom Anfang der 80er Jahre, als Vassili seinen Vater überzeugte, ein Fass Savatiano ohne Harz abzufüllen. Mit der Qualitätsproduktion beginnt Vassilis aber erst 1994, als das Weingut schon unter seiner Regie steht. Die ersten Flaschenweine werden 1995 produziert.

Mit den Jahren stellen die Papagiannakos fest, dass die Weine perfekt altern. Frisch, mineralisch und spritzig mit Zitrone und Steinobst, wenn sie jung sind; je älter sie werden, desto interessanter werden sie, nehmen an Komplexität zu und entwickeln Noten von Honig, Gewürzen und Nüssen. Zur Savatiano, die schon seine Eltern und Großeltern anbauten, gesellen sich nach und nach weitere Rebsorten: Malagousia, Agiorgitiko, Muscat Hamburg, Cabernet Sauvignon und Merlot. Bis auf die Cuvée Agiorgitiko-Cabernet Sauvignon bauen die Papagiannakos alle Rebsorten reinsortig aus. Die Familie ist sehr stolz auf ihre international prämierten Rot-, und Weiß- und Rosé-Weine.

Erste bioklimatische Weinkellerei Griechenlands

Auch in der Weinbereitung meldet sich nach Übernahme des Weinguts das Pioniergen der Papagiannakos. Noch gemeinsam mit Vater Ioannis plant Vassili in den 1990er Jahren den Bau einer bioklimatischen Weinkellerei.

Dieses bioklimatische Weingut der Papagiannakos, das erste seiner Art in Griechenland, wird 2007 fertiggestellt. Es ist eines der modernsten und energieeffizientesten des Landes. Es steht in der Lage Kalogeri in der Region Mesogaia auf verschiedenen Ebenen, so dass von der Anlieferung der Trauben bis zur Lagerung der fertigen Weine in Edelstahltanks oder in Eichenfässern alle Weinbereitungsschritte ohne Pumpen und mit dem geringstmöglichen Energieaufwand erfolgen. Die Nutzung natürlicher Elemente verringert den Energieverbrauch um etwa ein Viertel. Außerdem ist das von der Architektin Elena Stavropoulou entworfene Gebäude wunderschön und perfekt in die Umgebung integriert, mit viel Holz und großen Fenstern, die den Blick auf die Weinberge freigeben. 2008 gewinnt das Weingut den Architectural Award des Griechischen Instituts für Architektur.

Die triumphale Rückkehr der Retsina

Da die Planung und Umsetzung des Projekts fast 10 Jahre dauert, erlebt Vater Ioannis die Fertigstellung des Weinguts nicht mehr. Als er im Jahr 2000 stirbt, hat Vassilis eine Eingebung. Er entscheidet sich für eine Retsina-Produktion in kleinen Mengen – einmalig, als Andenken an seinen Vater. Die Produktion des Retsina zu Ehren des Vaters unterscheidet sich von der klassischen Produktionsweise und wird bis heute bei den Papagiannakos praktiziert.

Das Beschneiden der 60 Jahre alten Buschreben erfolgt von Hand, ebenso wie die Ernte. Die Trauben werden am genau richtigen Zeitpunkt geerntet, damit die Säure erhalten bleibt, und sie werden in temperaturkontrollierten Tanks mit Kühlmänteln bei 14 Grad vergoren, was zu frischen, fruchtigeren Weinen führt. Der so entstandene unverwechselbare Retsina überzeugt mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Frucht und Harz.

Dieser Wein hat nichts gemein mit den verwässerten und „vercolaten“ industriellen Schwestern aus Athen. Schon in seiner Erstausführung im Jahr 2000 findet er auf Anhieb Liebhaber. Seit 20 Jahren steigt die Produktion kontinuierlich, bis auf jährlich über 20.000 Flaschen. Das Geheimnis des Erfolges liegt in der Qualität der Savatiano-Trauben, die für den Grundwein verwendet werden, in der hervorragenden Qualität des Harzes, das aus den benachbarten Pinienwäldern des Ortes Kouvaras stammt, und in der sehr innovativen, feinfühligen Weinbereitung. Kreise schließen sich: 50 Jahre, nachdem Ioannis Papagiannakos den Retsina erfolgreich in Fässern nach Athen brachte, ist der elegante und fruchtige Retsina erneut das Markenzeichen der Familie.

Die Zukunft bleibt innovativ

Das Innovationsgen von Vassilis macht natürlich nicht bei Savatiano und Retsina halt. Heute experimentiert das Weingut mit einigen sehr seltenen Rebsorten. Ein aktuelles Projekt widmet sich der Greco di Tufo. Obwohl die Sorte, wie der Name schon sagt, ursprünglich aus Griechenland stammt, wird sie heute hauptsächlich in Italien angebaut. In Griechenland kommt die Greco die Tufo nur noch sehr selten vor. Daher entschied sich Vassilis Papagiannakos, diese Rebsorte wieder aufleben zu lassen. Aufgrund der hohen Temperaturen und geringen Niederschläge während der Wachstums- und Reifungsphasen hat sich Vassilis dazu entschieden die Reben als sogenannte Buschreben zu pflanzen. Diese bodennahe Erziehungsmethode bringt viele Vorteile mit sich: Schatten, kürzere Wege der Nährstoffe, kleinere Beeren, weniger Ertrag und dadurch konzentriertere Aromen. Die Wurzeln gehen bis zu 20 Meter tief in die Erde. Der Kalkboden unterstützt zudem die typische Mineralität des Weins. Wir sind sehr gespannt auf das Ergebnis.

Steckbrief

Weingut: Domaine Papagiannakos
Anbaugebiet/Ort: Attika / Mesogaia
Gründungsjahr: 1919
Besitzer: Vassilis Papagiannakos
Weinmacher/Önologe: Vassilis Papagiannakos
Jahresproduktion: k.A.
Bedeutende Jahrgänge: 2008, 2014, 2016, 2018, 2019, 2020
Rebsatz:

Savatiano, Assyrtiko, Malagousia, Agiorgitiko, Cabernet Sauvignon, Merlot

Website des Weinguts Domaine Papagiannakos

Weinberge

Rebfläche 10 ha
Rebflächenverteilung 80% weiß und 20% rot
Anbaumethode Naturnah und nachhaltig
Klima Mediterran
Böden Kalkstein
Höhenlage über N.N. 100 m
Entfernung zur Küste 2 km km
Durchschnittliches
Rebenalter
65 Jahre
Pflanzendichte
(Rebstöcke pro ha)
3.100
Ertragsdurchschnitt 4.500 kg/ha